In Obwalden ist eine ganze Reihe von Flurnamen zu finden, die sich auf den Bär beziehen. Bären waren im Spätmittelalter weniger gefürchtet als Wölfe, trotzdem gab es immer wieder Hetzjagden auf diese Tiere. Im 16. Jahrhundert ist sogar von einer Bärenplage die Rede. Für die Treibjagd mussten alle Gemeinden gute Schützen und Hellebardiere stellen, wärendessen beteten die Geistlichen mit dem Volk in der Kirche. Es wurde sogar eine Bittprozession nach Sachseln zum Bruder Klaus angeordnet.
Aber auch mit Fallen wurde dem Bär nachgestellt, davon zeugt der Flurnamen zuoberst auf dem Ächerliberg. Bei der Bärfallen gibt es einen schmalen Durchgang ins Tobel der kleinen Melchaa, hier wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Quetschfalle aufgestellt und das Tier mit einem Köder angelockt. Die Obwaldner Staatskasse belohnte die Erlegung eines Bären mit 50 Talern. Die letzte Bärenjagd erfolgte im Jahre 1820 in den Kernser Alpen.
Die beiden Bilder wurden uns freundlicherweise vom Museum Schmelzra S-charl in Scuol zur Verfügung gestellt.
In Giswil sind noch besonders viele Bären Flurnamen zu finden z.B. Bärecken, Bärengraben, Bärentritt, Bärenturm und Bärschlüechten.