Der Rosshimmel

Text Ludi Degelo

Bald dürfen wir hoffentlich wieder unsere schöne Bergwelt erwandern. Einer meiner Lieblingszugänge zum Arni ist der Juchliweg, er führt von Fontanen unter den Strommasten durch, hoch über den Chruterenbach ohne nennenswerte Steigung Richtung Mittlist Arni. Der Weg macht plötzlich eine Linkskurve und jetzt liegt die schöne Arnialp vor uns. Die Stelle vor der Wegbiegung heisst „Rosshimmel“. Ein merkwürdige Stellenbezeichnung, aber es steht eine Geschichte dahinter die das erklären kann. Vor dem Bau der Strasse war das Mittlist Arni nur zu Fuss und mit Saumpferden zu erreichen. Der kürzeste Weg vom Tal zur Alp war der Juchliweg. Aber auch der Käse wurde auf diesem Weg zu Tal gebracht, entweder mit dem Käse auf der Tragräf oder als Saum auf dem Pferderücken. In den 20er Jahren ist hier ein schwer beladenes Ross ins Rutschen gekommen und abgestürzt. Das Tier erlitt schwere Verletzungen, es musste von seinen Leiden erlöst werden.

 

Aus der Sagenwelt wissen wir, dass die Pferde nach ihrem Ableben sofort in den Himmel kamen, mussten sie doch das ganze Leben so viel arbeiten. Aber auch im Volksglauben hatten die Pferde eine spezielle Stellung. In der Innerschweiz sind oder waren nicht weniger als vier Pferdepatrone bekannt: der hl. Eligius, der hl. Martin, der hl. Georg und der hl. Kaiser Heinrich II. Das war auch praktisch, wollte oder konnte der eine Heilige nicht helfen so standen drei weitere zur Auswahl.

 

Koordinaten 650 000, 184 120, 1680m